Gleisstrecke-mit-BurgblickDie Lärm- und Erschütterungsproblematik ist entlang der 11 km langen Bahnstrecke sehr unterschiedlich zu bewerten. Sie ist abhängig vom Gleisbett (Holz-, Beton- oder besohlte Betonschwellen; siehe hierzu auch „Zuckriegl-Gutachten“ der SWEG: Der Tausch der Holzschwellen in besohlte Betonschwellen verursacht in Staufen ca. 40 % mehr an Erschütterungen), von der Bebauungsnähe zum Gleiskörper, von der Art des Untergrundes, vom Schallschutz durch andere Häuser oder Bepflanzungen, vom Schallreflex anderer Häuser und auch vom Verlauf (Kurve oder Gerade) der Strecke. Ebenso von der Witterung und von der Geschwindigkeit mit der die Züge fahren.

Das Gutachten bestätigt, dass

  • der Talent 2 in engen Kurven mit ca. 95 dB(A) doppelt so laut ist, wie der alte RS 1
  • der Talent 2 und der RS 1 auf der Geraden bei den dort normalerweise gefahrenen 60 km/h gleich laut sind, aber immer noch leiser als der Talent 2 bei z.B. 20 km/h in der Kurve
  • die Gleise durch den Talent 2 in engen Kurven bereits erheblich aufgeraut sind
  • das Quietschen des Talent 2 reduziert werden kann, wenn die Gleise geschliffen und unmittelbar anschließend weitere Schmieranlagen eingebaut und optimal gewartet werden
  • vor allem die Jakobs-Drehgestelle des Talent 2 den erhöhten Lärm und Verschleiß verursachen
  • auch nach Schleifen der Schienen und Einbau von weiteren Schmieranlagen der Talent 2 lauter sein wird, als der RS 1 und die Probleme nach und nach zurückkehren werden.

Lärmprobleme mit dem Talent 2 gibt es aktuell auch anderswo.

Das Rollgeräusch
Es handelt sich beim Rollgeräusch sowohl um weithin hörbaren Luftschall (meßbar in db(A))  als auch um Körperschall, der besonders bei gleisnaher Bebauung über den Boden auch in Häusern als Erschütterungen bzw. Dröhnen wahrgenommen wird. Die hierbei auftretenden niedrigen Frequenzen können ebenfalls negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. (Broschüre „Städtebauliche Lärmfibel“)

Das Quietschen
Es wurde seitens der Betreibergesellschaft SWEG noch nicht öffentlich kommuniziert, warum dieses Problem trotz des Einbaus von jetzt insgesamt vier  Flankenschmierungen in Staufen (Höhe Stadtsee und Höhe Wolfacker sowie Höhe Campingplatz) und in der Kurve in Bad Krozingen nicht dauerhaft behoben ist – insbesondere in den innerörtlichen Staufener Kurven sowie beim An- und Abfahren an den Bahnhöfen.